Was für ein Spiel, was für ein Sieg: Die Balinger Eisbären haben sich am Samstagabend auf heimischem Eis vor rund 400 Zuschauern in einer umkämpften Partie gegen die  Black Eagles aus Reutlingen durchgesetzt. 8:3 (2:1, 2:0, 4:2) hieß es am Ende des rasanten Derbys – dieses Ergebnis spiegelte allerdings den Spielverlauf nur unvollkommen wider. 

Die Balinger waren personell geschwächt in die Partie gegangen: Sechs Feldspieler standen nicht zur Verfügung. Zu allem Pech verletzte sich der gerade wieder von einer Schulterverletzung genesene und für das Derby gesetzte Torhüter Julius Schwarz kurz vor dem Anpfiff: Beim aufwärmen kugelte er sich die Schulter aus, sodass erneut der zuletzt starke Louis Weßner das Eisbären-Tor hütete.

Mit dem Druck – Ausfälle, ein bisher durchwachsener Saisonverlauf – wusste die Mannschaft von Coach Petr Kasik gut umzugehen: Nur etwas mehr als eine Minute war gespielt, als Captain Hannes Deuring die Eisbären in Führung brachte. Tim Becker legte vier Minuten später das 2:0 nach. Bis zum Pausenpfiff gelang den drängenden Reutlingern durch Jan Schmitt nur der Anschlusstreffer – Goali Weßner entschärfte zahlreiche Schüsse und hielt seine Mannschaft in Führung. Dazu kam die konzentrierte Abwehrarbeit der Eisbären. 

Disziplin, Wille und Teamleistung für den Sieg

Ein ähnliches Bild im zweiten Drittel: Die Balinger legten binnen sieben Minuten zwei Tore durch erneut Deuring sowie Marcel Schneider nach. Den Reutlingern gelang kein Treffer. Die Partie wurde in diesen Minuten zunehmend nickliger: Während beide Mannschaften im ersten Durchgang nur jeweils eine 2-Minuten-Zeitstrafe kassiert hatten, waren es im zweiten Drittel neun, unter anderem nach einer wilden Rudelbildung.

Kaum war das letzte Drittel angepfiffen, gelang den Black Eagles durch deren Captain Martin Cervenka der Treffer zum 4:2. Die Reutlinger drückten nun mächtig auf den Anschluss und Ausgleich, waren zeitweise überlegen. Die Balinger aber indes ließen nicht nach, setzten ihre kämpferischen Qualitäten entgegen – und legten binnen einer Minute zwei Treffer durch erneut Becker und Andrej Vasilev nach. Den Reutlingern hatten sie damit spätestens zu diesem Zeitpunkt auch psychologisch den Zahn gezogen, den Gästen merkte man den Frust deutlich an. Ingolf Abramyuk gelang für die Black Eagles zwar noch das 6:3. Endgültig entschieden war die Partie nach dem 7:3 durch Fabian Krause, der quasi von der Strafbank her kommend frei vor Reutlingen-Goalie Manuel Rogge auftauchte – und eiskalt verwandelte. Die Eisbären-Fans jubelten ausgelassen, noch mehr, als erneut Vasilev kurz vor Schluss noch das 8:3 gelang.

Coach Kasik zeigte sich mit der Leistung seiner Eisbären – abgesehen von Kleinigkeiten – sehr zufrieden. Seine Jungs hätten angesichts der personellen Lage Kampfeswillen und Durchhaltevermögen bewiesen und insgesamt eine beeindruckende Mannschaftsleistung abgeliefert. Der Sieg gegen den Erzrivalen aus Reutlingen sei doppelt wichtig, so Kasik: Einerseits für die Moral, andererseits natürlich sportlich. Durch die drei Punkte haben sich die Balinger auf Tabellenplatz 6 verbessert. Die nächsten Punkte wollen sie am Freitagabend dieser Woche, 25. November, 20 Uhr, beim Auswärtsspiel in Pforzheim holen. 

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner